Gabi als Kind, gemalt von Resi Prosel, ca. 1950

Über mich und meine Familie

Als ich 1946 in München auf die Welt kam, wohnten meine Eltern in der Rheinstraße in Schwabing. Ca. 1950 zogen wir zu meiner Omi Lina Diehl nach Laim in ein kleines Reiheneckhäusl in der Joergstr. 56, wo ich meine schöne Kindheit und Jugend verbrachte. Die finanzielle Situation meiner Eltern war sehr schwierig und daher war an ein Studium nicht zu denken. So wechselte ich nach der 3. Klasse Gymnasium freiwillig – ohne Not, denn ich war nicht durchgefallen – in die Realschule. Ich wollte, so schnell es geht, selbst Geld verdienen. Nach der Mittleren Reife fing ich gleich am 1. August 1962 im Büro einer Bettwäschefabrik zu arbeiten an.

Damals war es üblich, nach der Realschule, ohne eine Lehre zu absolvieren, in den Beruf einzusteigen, da wir ja – im Gegensatz zu Volksschülern – Stenografie, Schreibmaschineschreiben, kaufmännisches Rechnen und Buchhaltung bereits in der Schule erlernt hatten. Dass dies nicht als abgeschlossene Berufsausbildung gilt, erfuhr ich erst Jahrzehnte später. Das, und auch die Tatsache, dass ich kein Abitur hatte, ärgerte mich so sehr, dass ich, mittlerweile schon über 40 Jahre alt, in einen regelrechten Lernrausch verfiel.

Zuerst holte ich mit dem Telekolleg das Fachabitur nach. Wenn ich danach auch nicht studierte (auf meine alten Tage), so schloss ich anschließend doch noch drei Berufsausbildungen erfolgreich ab: Bürokauffrau, Buchhaltungsfachkraft und schließlich noch die sehr anspruchsvolle Ausbildung zur Bilanzbuchhalterin.

Im Alter von 14 Jahren hatte ich Ernst Kirner kennengelernt, seit meinem 16. Lebensjahr waren wir zusammen. Als ich 18 war, verlobten wir uns, mit 20 Jahren heirateten wir, mit 34 Jahren wurden wir geschieden. Mit 26 Jahren bekam ich meine Tochter Barbara und mit 29 Jahren meinen Sohn Florian. Wie bin ich glücklich, die beiden zu haben!

Ja, und verheiratet bin ich auch wieder. Seit 1981 lebe ich mit meinem zweiten Mann Dr. Peter Bammes zusammen, mit dem ich ein interessantes und ausgefülltes Leben führe. Wir sind sehr dankbar, dass wir uns gefunden haben. Unsere gemeinschaftlichen Interessen wie Reisen, Reisevorträge, Musik („Duo Kirner-Bammes“, „SINGmusi Allach-Eichenau“, „Roggensteiner Bänkelgsang“), Politik (in der Friedensinitiative und in der SPD) u.a. schmieden uns fest zusammen.

Nun zu meiner interessanten Familie: Aus Dankbarkeit will ich einigen Mitgliedern meiner Familie auf meiner Homepage jeweils eine extra Seite widmen. Durch Mausklick auf die roten Namen kommt Ihr direkt zu den einzelnen Personen.

Allein über meine Großeltern mütterlicherseits könnte man Bände schreiben! Meinem Großvater, dem Schriftsteller, Kabarettisten und Wirt der Künstlerkneipe „Simplicissimus“ Theo Prosel widmete die Stadt München nach seinem Tod eine Straße in Schwabing, den „Theo-Prosel-Weg“. Auf der Homepage theo-prosel.de ist viel über meinen Großvater und sein Wirken zu lesen.

Meine Großmutter Julia Prosel, geb. Dietrich war Opernsängerin (Koloratursopran) mit einer begnadeten Stimme.

Zu meinen Großeltern väterlicherseits Albert Diehl und Lina Diehl geb. Schmitt, hatte ich ganz unterschiedlichen Kontakt. Mein Großvater hatte sich von meiner Großmutter getrennt, als mein Vater zehn Jahre alt war. Ich habe ihn nur ein paar Mal in meinem Leben gesehen. So weiß ich das meiste über ihn nur aus Erzählungen. Mit meiner Omi dagegen bin ich in unserer Großfamilie in München-Laim aufgewachsen.

Mit den beiden jüngeren Brüdern meines Großvaters hatte ich viel Kontakt: Mein Großonkel, der Homöopath, Dichter und Philosoph Otto Siegfried Edmund Diehl wohnte mit seiner Frau Maria (geb. Wieber) gleich ums Eck in der Aindorferstraße.  Und von meinem anderen Großonkel, dem Kunstmaler Gustav Diehl, zieren heute noch viele Bilder die Wände in unserem Haus und bei mehreren Familienmitgliedern.

Nun zu meinen Eltern: Obwohl mein Vater Walther Diehl ja nicht mit meinem Großvater Theo Prosel verwandt war, hatte auch er Künstlerblut in seinen Adern. Er erlernte den Beruf des Schauspielers und war als Schriftsteller, Journalist und eben als Schauspieler tätig.

Meine Mutter Theodora Diehl geb. Prosel, war ebenfalls Schauspielerin von Beruf – wie könnte es in so einer Familie auch anders sein! Allerdings hängte sie, als wir Kinder etwas größer waren, ihren Beruf mehr oder weniger an den Nagel. Erst in reiferen Jahren erkannte sie ihr Talent für die bildende Kunst. Bis ein paar Jahre vor ihrem Tod am  3. August 2017 – sie wurde 96 – trat sie wieder auf. Bei ihrem „Simpl-Abend“ erntete sie stets tosenden Beifall von ihren begeisterten Zuhörern. 2012 sind ihre Lebenserinnerungen mit dem Titel „Nur der Not koan Schwung lass’n“ als Buch erschienen.

Mein Sohn Florian Kirner hat wohl von meinen künstlerischen Vorfahren alles geerbt. Bereits seit seiner Kindheit dichtet er. Er singt, textet und komponiert. Bei seinen Auftritten (Prinz Chaos II.) begleitet er sich auf verschiedenen Gitarren, Mandoline und mit einer Thüringer Waldzither. Nachdem er sein Master-Studium der Geschichte und Japanologie erfolgreich abgeschlossen hat, ist er nun als Journalist, Schriftsteller, Veranstalter und Liedermacher tätig. 2008 kaufte er Schloss Weitersroda in Hildburghausen (Süd-Thüringen) und fand dort eine neue Heimat.

Meine Tochter Barbara ist unsere Familienarchivarin und erforscht seit vielen Jahren und mit großer Leidenschaft unsere Vorfahren. Die Website für meinen Großvater Theo Prosel hat sie mit viel Hingabe erstellt. Und mir hilft sie äußerst geduldig mit Rat und Tat bei der Erstellung dieser Homepage, wofür ich ihr sehr dankbar bin.

Meine Schwester, Karin Lehndorfer, geb. Diehl, malt seit ihrer Kindheit. Sie ist Gründungsmitglied der „Freien Gruppe Dachau“, sie war an zahlreichen Ausstellungen beteiligt und hat auch Einzelausstellungen bestritten. Von unserer Großmutter Julia Prosel haben meine Schwester und ich wohl etwas von ihrem sängerischen Element mitbekommen – wenn wir uns auch nur mit Bayrischer Volksmusik begnügt haben und keine Opernsängerinnen geworden sind. Aber seit wir den Windeln entwachsen waren, sangen wir zusammen. In unserem Elternhaus war Hausmusik mit unserem Vater selbstverständlich.