Thailand 1998, Bangkok, Wat Phra Keo

Thailand 1998

Unsere 1. Reise nach Thailand

Bangkok – Chiang Mai – Mae Sa Valley – Samoeng – Wat Doi Suthep – Elephant Training Center Chiang Dao – Thaton – Mae Salong – Sam Yaek – Hin Taek – Phadua – Doi Tung – Mae Sai – Goldenes Dreieck – Chiang Saen – Chiang Khong am Mekong – Chiang Kham – Phayao – Bo Sang – San Kamphaeng – Pai – Soppong – Mae Hong Son – Mae Sariang – Mae Sot – Tak – Sukhothai – Nakhon Sawan – Damnoen Saduak – Cha Am – Hua Hin

Eigentlich wollten wir 1998 nach Sumatra. Aber die politischen Gegebenheiten ließen es uns geraten erscheinen, diesmal Indonesien zu meiden. So wählten wir Thailand. Mit der Thai Airways flogen wir nach Bangkok und gleich weiter nach Chiang Mai. Hier besuchten wir einige Tempel, den Wat Chedi Luang, Wat Phra Singh, Wat Chiang Man, das Center of Local Culture of Wat Bupparam und den traumhaft schönen Wat Doi Suthep auf ca. 1.000 m Höhe. Wir mieteten einen Jeep und fuhren ins Mae Sa Valley, wo wir in einer Orchideenfarm auch große Schmetterlinge sehen konnten. Im Elephant Training Center Chiang Dao konnten wir Elefanten bei der Arbeit zuschauen und auch mit ihnen durch ein Flussbett stapfen. In Thaton war der Aufstieg zum Wat eine ziemlich schweißtreibende, aber lohnende Sache.

Auf der Weiterfahrt nach Mae Salong auf einer gut ausgebauten, aber sehr kurvigen Straße hatten wir schöne Ausblicke auf die umgebenden Hügel. Zum „Morning Market“ in Mae Salong kamen nicht nur barfüßige Mönche, sondern auch viele Akha-Frauen mit ihrem tollen Kopfschmuck. In Mae Sai, der nördlichsten Stadt Thailands, blickten wir rüber nach Burma, noch nicht wissend, dass wir ein paar Jahre später dieses Land selbst bereisen würden. Am „Goldenen Dreieck“ treffen Thailand, Burma und Laos aufeinander. Bei Regen kamen wir in Chiang Saen an und unsere Zimmerwirtin verblüffte mich wieder einmal: Sie wollte nicht glauben, dass ich Deutsche sei. Sie hielt mich für eine Mischung aus Japanerin ind Koreanerin. Am „Gate to Indochina“ in Chiang Khong kommt man mit der Fähre rüber nach Laos, das wir dann 2005 auch besuchten. Auch in Chiang Khong schüttete es ziemlich und unser Vorhaben, zu dem weiter oben gelegenen Hmong-Dorf Thung Na Noi zu gelangen, scheiterte kläglich. Das Wasser rann in Bächen über und auf der schlaglochübersäten Piste. Trotz 4-Wheel-Drive gaben wir schließlich an einer steil ansteigenden Schlammpiste auf. Die Strecke zwischen Chiang Khong und Chiang Kham auf guter Straße war landschaftlich wunderschön.

Zurück in Chiang Mai gingen wir abends in das Galare Food Center, wo auch traditionelle Musik und Tänze aufgeführt wurden. Wir staunten über das „Haus München“ und das „German Hofbräuhaus“. Wir besuchten ein paar Dörfer der Lisu und der Akha, bevor wir über Mae Hong Son nach Mae Sot aufbrachen. Wir kamen an einem Flüchtlingslager von Tausenden von Karen aus Burma vorbei. Der Moei-Fluss bildet hier die Grenze zwischen Burma und Thailand. Unsere Straße führte 32 km durch die „sensitive Border Area“. In Mae Sot aßen wir am ethnisch sehr interessanten Markt in Mae Sot: Ob Inder, Chinesen, Thailänder, Moslems oder Sikhs – wir sahen alle, nur keine „Weißlinge“, wir waren die einzigen.

Weiter nach Sukhothai, wo wir die imposante Ruinenstadt ausgiebig durchstreiften. In Damnoen Saduak erfreuten wir uns an dem malerischen Bild des „Floating Market“. Als wir 2019 wieder dort waren, waren wir sehr enttäuscht. Es war so viel für Touristen dazugebaut worden, dass der Markt kaum wiederzuerkennen war. Unsere letzte Fahrt ging in den Süden, über Cha Am ins touristische Hua Hin, wo es mir überhaupt nicht gefiel. Die letzten Tage dann in Bangkok, wo wir den wunderschönen Wat Phra Khaeo, den Grand Palace, Wat Pho mit dem liegenden, goldenen Buddha, Wat Arun und Wat Traimit erkundeten. Wir strolchten in der China Town umher und wohnten in der – damals noch nicht so übervollen und übertouristischen – Khaosan Road.

Peter hatte uns über 4.000 km unfallfrei von Thailands Norden bis runter in den Süden nach Hua Hin gebracht. Sogar den Wahnsinnsverkehr in Bangkok meisterte er hervorragend, während ich zitternd danebensaß. Eigentlich war es eine schöne Reise. Aber ich suchte damals – als verhinderte Indonesienreisende – „mein geliebtes“ Indonesien in Thailand, was natürlich nicht klappte. Denn die Ursprünglichkeit der indonesischen Inseln findet man halt in Thailand nicht. Dort standen bereits zu dieser Zeit an allen Ecken telefonierende Menschen und E-Mail- und Internet-Shops waren ein gängiges Bild. Von Indonesien her kannten wir das noch nicht.

Mein Fazit war: „Wir haben viel gesehen, aber wenig erlebt!“. Doch ich denke, dass ich Thailand damals etwas unrecht getan habe – es war gänzlich unrealistisch von mir, „mein Indonesien“ in Thailand zu suchen. Und … 2019 besuchten wir Thailand dann ein zweites Mal.