Sulawesi 1994, Tanah Toraja, Tau Taus in Tampangallo

Sulawesi 1994

Unsere 4. Reise nach Indonesien

Ujung Pandang (heute: Makassar) – Rantepao – Pana – Londa – Lemo – Kambira – Suaya – Tampangallo – Kete Kesu, Siguntu – Lempo, Batutumonga – Lokomata – Nanggala – Mamasa – Orobua – Rambusaratu – Kole – Tondokbakaru – Tusan – Minanga – Buntuballa, Osango, Bunto Kesisi, Sengkang – Tempe See – Uloe (Höhle „Gua Mampu“) – Bantimurung – Bira – Ara – Kajang – Tanete – Bulukumba – Tanahberu – Liukangloe – Ujung Pandang (Flug nach Bali – Ubud)

1994 waren wir zum ersten Mal auf Sulawesi, und unsere Liebe zu Indonesien wurde durch diese Reise noch verstärkt und wir wusste, dass wir noch weitere Inseln des Archipels besuchen werden. 2015 kamen wir übrigens noch einmal nach Sulawesi und besuchten auch Gebiete, die wir 1994 noch nicht gesehen hatten.

Von München flogen wir über Medan (Sumatra) und Denpasar (Bali) nach Ujung Pandang. Mit dem Bus ging es gleich in das Toraja-Land, nach Rantepao. In Londa konnten wir einem „Pesta Orang Mati“, einer Totenfeier beiwohnen, bei der 16 Büffel getötet wurden. Aber nachdem wir dies schon letztes Jahr in Sumba miterlebt hatten, gingen wir, nachdem dem ersten Büffel die Kehle durchgeschnitten war. Am Tag darauf lag auf dem Festplatz, dem „Rante“ nur noch ein Büffelkopf, übersät mit Fliegen. Dem Sarg wurde heute ein Dach aufgesetzt und mit einem Tragegestell aus Bambus wurde dieser Mini-Tonkonan von vielen jungen Männern mit Geschrei und Drehen und Wenden zum Bestattungsfelsen gebracht. Von oben wurde der Sarg dann in ein Felsengrab herabgelassen. Diese traditionelle Beisetzung eines Toten bei den Torajas war für uns höchst interessant und bestaunenswert. Laufen doch Beerdigungen bei uns daheim gänzlich anders ab.

In Lemo bewunderten wir die steile Felswand mit einer Reihe von Balkonen mit Tau Tau, den geschnitzten Holzfiguren, die die Verstorbenen darstellen sollen. In Kambira werden die Babys in Bäumen bestattet. Ein Höhepunkt war für uns Tampangallo, wo die schon oft morschen Särge in den Felsen hingen oder standen und Knochen und Schädel herumlagen. Kete Kesu wird als „Freilichtmuseum für Touristen“ bezeichnet. Wir hatten Glück und konnten es ganz alleine besichtigen. An den Vorderfronten der Tonkonans (traditionellen Häusern) hingen zahlreiche Büffelhörner. Siguntu ist ein typisches Toraja-Dorf. Nach Lempo fuhren wir in einem Bemo mit 11 Einheimischen, zwei anderen Touristen und zwei Schweinen. Wir wanderten nach Batutumonga und Lokomata, wo wir eine schöne Aussicht hatten, aber die Felder waren leider schon abgeerntet.

In neunstündiger Fahrt von Rantepao nach Mamasa kamen wir an wunderschönen Nassreisfeldern vorbei, die in Kreisen angelegt waren und in denen sich Enten tummelten. Von Pena marschierten wir Richtung Buntuballa und Buntukasisi. Die Gegend von Mamasa hatten wir uns – nach der Beschreibung im Reiseführer – eindrucksvoller erhofft, vor allem auch wegen der langen Anfahrt. Unser Fahrer Abdul brachte uns nach Sengkang zum Tempe See, wo wir ein Fischerhaus besuchten. Bei Uloe besichtigten wir die Goa Mampu und in Sengkang durften wir bei einer interessanten Bugi-Hochzeit dabeisein. Durch schöne Landschaften mit Reisanbau, Bergen, Flüssen und Palmen ging es nach Bantimurung. In den Leang-Leang-Höhlen bewunderten wir die mehr als 5.000 Jahre alten Felszeichnungen.

Ara empfanden wir als besonders liebreizenden Ort mit seinen schönen Bugi-Häusern mit Schnitzereien an den Giebeln. Wir wollten gerne ein Dorf der schwarz gekleideten Kajang sehen und ließen uns nach Pondok Sisihorong fahren. Auch wir mussten uns vor dem Zutritt zum Dorf schwarz anziehen. Es hieß, dass die Kajang naturgetreut leben würden, aber wir sahen dort auch Plastikschüsseln herumstehen. Über Tanete, hier schauten wir Gummiplantagen an, fuhren wir durch Bulukumba nach Tanaberu zu den Bootsbauern. Hier schauten wir zu, wie sie Prahus zimmern ohne ein einziges Eisenteil, nur mit Holznägeln. Wir wohnten am Strand von Bira, bevor wir von Ujung Pandang aus nach Bali flogen. In Ubud mieteten wir einen Suzuki Jimny und fuhren nach Penelokan, zum Vulkan Batur, in das traditionelle Dorf Penglipuran Nähe Bangli, weiter zu dem kleinen, versteckt gelegenen Ort Kelabang Moding, wo wir wieder einmal in ein farbenprächtiges Tempelfest gerieten. Das ist halt Bali, wie wir es lieben!

Wir waren sehr zufrieden mit dieser Reise, wenn sie auch nicht so spektakulär war wie letztes Jahr auf Sumba. In unseren Köpfen schwebte schon der nächste Urlaub herum. Natürlich wieder Indonesien – Sumatra oder Irian Jaya? Mal sehen!