Sultanat Oman 2024
Noch einmal zog es uns nach Asien, diesmal nach Vorderasien, in den Orient. Unser Ziel war das friedliche Sultanat Oman, das auf der arabischen Halbinsel liegt und an Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und an den Jemen grenzt. Der fünf Jahrzehnte regierende und mittlerweile verstorbene Sultan Qaboos hat sein Land behutsam aber zielstrebig modernisiert. Wir staunten z.B. über die breit ausgebauten und makellosen Autobahnen, wovon wir in Deutschland nur träumen können. Sultan Qaboos machte die Schulbildung für Frauen verpflichtend und zwischen Männern und Frauen herrscht Gleichberechtigung. Das Leben im Land ist traditionell, was man u.a. auch an der Kleidung sieht, und es ist vom Islam geprägt. Die Freundlichkeit der Bevölkerung hat uns sehr beeindruckt. Am Ende konnten wir auf eine sehr schöne und interessante Reise zurückblicken.
Wir besuchten den abwechslungsreichen Norden des Landes: Die Hauptstadt Muscat mit der prächtigen Sultan Qaboos Moschee, dem wunderschönen Royal Opera House, wir bestaunten den Sultanspalast, konnten von unserem Hotelfenster aus auf die Corniche in Mutrah und auf die zwei Yachten des Sultans blicken und im stimmungsvollen Souk bummeln.
In Nizwa wohnten wir dem einmal wöchentlich stattfindenden und sehenswerten Viehmarkt bei. Neben dem Fort zog uns in Nizwa auch der dortige Souk an, wo wir das omanische Halwa probieren und dem Verkauf von Krummdolchen, Messern und Gewehren zuschauen konnten.
Wir durchstreiften aufwändig restaurierte Festungen und Paläste wie das Jabreen Castle, das beeindruckende Nakhal Fort und das Fort Al Hazm. Von einer kleinen Anhöhe blickten wir auf das riesige Fort von Bahla, das zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Als eines der schönsten natürlichen Becken weltweit gilt der Sandstein-Krater Bimmah Sinkhole, der in einem kleinen Park liegt.
Weiter besuchten wir die traditionelle Oasensiedlung Al Hamra, das kleine Bergdorf Misfat al-Abriyeen und mit einem Allradfahrzeug ging es hoch auf 1500 m in das Dorf Wekan (auch Wakan oder Wukan genannt), das eigentlich für seine terrassierten Gärten und Obstgärten bekannt ist. Aber wir waren zu einer ungünstigen Zeit hier, denn es blühte gerade nichts, und Früchte waren auch keine zu sehen.
Wieder mit einem Allradfahrzeug ging es hoch zum Berg Jebel Shams. Von einer Hochebene auf 2000 m aus hat man einen atemberaubenden Blick hinunter in die Schlucht des Wadi Nakhar, dem „Grand Canyon“ Omans. Und natürlich braucht man auch ein Allradfahrzeug für die Wüste von Wahiba Sands. Beim „Dune bashing“ ging es in abenteuerlicher Fahrt die wunderschönen Dünen rauf und runter. Welche Augenweide!
Im Oman ist es ein Muss, einige Wadis zu besuchen. Das Wadi Shab ist nicht befahrbar. Hier setzt man mit einem kleinen Boot über einen Fluss und dann geht es zu Fuß weiter. Das nicht weit entfernte Wadi Tiwi gräbt sich ähnlich tief und spektakulär in die kahlen Felsen ein wie das Wadi Shab. Auf teilweise asphaltierter Straße geht es durch kleine Dörfer, eine ganze Strecke weit sogar mit einem normalen Auto, bevor man auch hier ein Allradfahrzeug genötigt.
Eines der schönsten Wadis in der Region ist das Wadi Bani Khalid. Das türkisgrüne Wasser steht in bis zu zwei Meter tiefen natürlichen Felsenbecken. Es ist touristisch ausgebaut mit Restaurant, Toilette und Stufen runter ins Wadi. Am Wochenende zieht es viele omanische Familien zum Picknicken und Schwimmen hierher.
Bereits in Deutschland hatte ich mit dem Fahrer Nabil al Hasani Kontakt aufgenommen, der im Tripadvisor so hervorragende Bewertungen erhalten hatte. Über WhatsApp vereinbarten wir die Ziele, die wir sehen wollten. Mit ihm hatten wir das große Los gezogen. Er zeigte uns nicht nur die üblichen Highlights seines Landes, sondern fuhr uns auch zu eindrucksvollen traditionellen Veranstaltungen wie zu einer Horse Competition und einem Fest im Royal Camel Corps. Dass wir so schöne und interessante Tage im Oman verbringen konnten, haben wir in erster Linie Nabil al Hasani zu verdanken.