Kambodscha und Bangkok 2013
Phnom Penh – Battambang – Siem Reap (Angkor Wat) – Kratie – Sen Monorom – Ban Lung – Phnom Penh – Sihanoukville – Bangkok
Wieder einmal trieb es uns nach Asien. Nachdem wir bereits 21 mal diesen Kontinent bereist hatten, fiel es uns schwer, ein weiteres Reiseziel zu finden. Eine Reise nach Kambodscha erschien uns bisher allein wegen der herrlichen Tempel von Angkor Wat nicht sehr erstrebenswert. Aber das Land hat noch viel, viel mehr zu bieten, wie wir auf unserer Tour durch dieses immer noch ursprüngliche Land erfahren durften.
Über Abu Dhabi und Bangkok waren wir mit Etihad Airways nach Phnom Penh geflogen. Im Vergleich zu Hanoi in Vietnam war der Verkehr hier weniger chaotisch. Gleich am ersten Tag hielt mich eine Geldwechslerin übrigens für eine Kambodschanerin. Wieder einmal wurde ich für eine Asiatin gehalten! Kurzer Aufenthalt in Battambang und dann weiter mit dem Boot durch den Tonle Sap See und per Tuk Tuk nach Siem Reap. Hier besuchten wir zuerst den schönen Wat Preah Prom Rath und den Wat Bo, der einer der ältesten Wats in Siem Reap ist. Aber eigentlich kommt man ja nach Siem Reap, um Angkor Wat zu sehen, eines der spektakulärsten Monumente, das je von Menschenhand geschaffen worden ist. Wir waren überwältigt von den Tempeln in der weitläufigen Anlage von Angkor Wat. Das Städtchen Siem Reap empfanden wir als angenehm. Wir fühlten uns hier wohl, obwohl es von Touristen überschwemmt war. Es war nicht nur Jungvolk hier, sondern viele kulturbeflissene Alte, zum Teil schon ziemlich gebrechliche oder sogar am Stock gehende, krabbelten in den Altertümern von Angkor herum.
Nachdem wir in Siem Reap noch eine Apsara-Show besucht hatten, fuhren wir am nächsten Tag mit einem Tuk Tuk nach Banteay Srei. An diesem stimmungsvollen Ort war es sehr schwierig, den Tempel ohne japanische Touristen zu fotografieren. Jeder Einzelne musste sich vor dem Tempel abbilden lassen. In Kratie hielten wir auf dem Mekong Ausschau nach den Irrawady-Delphinen, die sich aber immer nur kurz sehen ließen. In einem völlig überladenen Minibus, bei dem die hintere Ladefläche nach außen geklappt war, damit man dort noch Massen von Säcken, Schachteln und anderem Gepäck unterbringen konnte, fuhren wir nach Sen Monorom in der Provinz Mondulkiri. Von hier aus machten wir eine Tour nach Phulung, einem ursprünglichen Dorf der Bunong. Auf dem Rücken eines Elefanten trotteten wir durch dichten Wald und durch zwei Flüsse. Unsere nächste Station war Ban Lung in der Region Ratanakiri. Wir fuhren in ein gemütliches, traditionelles Tompuon-Dorf, zu einer Anlage zur Edelsteingewinnung und zum Kratersee Yeak Laom.
Wieder in Phnom Penh angekommen konnten wir wenigstens die Silberpagode besichtigen, der Königspalast war leider geschlossen. Weiterhin besuchten wir das Tuol Sleng Genocide Museum. Bei den Bildern ist man fassungslos, wie grausam Menschen sein können und welch furchtbare Methoden sie sich ausdenken, um andere Menschen zu foltern. Dass sich (asiatische) Touristen vor den schrecklichen Bildern mit allerhand Faxen fotografieren ließen, empfand ich als äußerst respektlos. Ein Bus brachte uns nach Sihanoukville, wo sich ein schöner Beach an den anderen reihte. Unseren 29. Hochzeitstag verbrachten wir weitgehend im Bus von Sihanoukville zurück nach Phnom Penh. Wegen der Kremation von König Sihanouk war die Stadt überfüllt mit Pilgern. Manche Straßen waren gesperrt, auf Umwegen kamen wir zum Phsar Tuol Tom Pang, dem sog. „Russenmarkt“, einem unglaulich großen, überdachten Markt. Dichtest gedrängt waren dort die Marktstände und Minigeschäfte aufgebaut.
Die letzten Tage verbrachten wir in Bangkok, wo wir die uns bereits bekannten Highlights und ein paar noch unbekannte Sehenswürdigkeiten besuchten. Wir wohnten – wie bisher immer – in der quirligen Khaosan Road, auch wenn wir hier zu den Grufties gehörten. Mir gefällt die Atmosphäre der Khaosan und der Nebenstraßen, auch wenn wir uns nicht vor die Restaurants setzten, aus denen die Musik brüllte. Besonders eindruckvoll ist dies, wenn sich zwei solcher Lokale in einer Straße gegenüber befinden. Den Geräuschpegel muss man aushalten. Aber die vielen Verkaufsstände mit allem was es nur so gibt, locken mich immer wieder. Allerdings ist das meiste aufs Jungvolk projiziert. Leider hat die Qualität der angebotenen Bekleidung sehr nachgelassen. Hatten wir 1998 hier T-Shirts von bester Qualität gekauft, bekommt man heute T-Shirts vom gleichen Hersteller zwar immer noch, aber leider gleichen sie eher dünnen, schlecht verarbeiteten Lappen.