Irian Jaya und Lombok 1995_Panus Muliama | © Privat

Irian Jaya und Lombok mit Bali 1995

Jayapura – Wamena – Wesaput – Pugima – Jiwika – Aikima – Kimbim – Muliama – Kurima – Sinakma – Jayapura

Flug nach Lombok – Ampenan – Mataram – Cakranegara – Gili Air – Senggigi Beach – Sengkol – Kuta – Sade – Tete Batu – Segenter – Bayan – Labuan Lombok – Lenek – Timbanuh – Gunung Pengsong – Gerung – Narmada – Lingsar – Lembar

Fähre nach Bali – Padang Bai – Ubud – Tabanan – Pekutatan – Sepang – Pupuan – Antosari – Mengwi – Ubud – Denpasar

Irian Jaya: Auch zu Indonesien gehörend, aber eine ganz andere Welt! Mit der Garuda Indonesia flogen wir von München nach Denpasar, am nächsten Tag weiter mit der Merpati nach Jayapura und von dort schließlich rauf nach Wamena. Wamena ist der Hauptort im 1.600 m hoch gelegenen Baliem-Tal. Hier leben ca. 50.000 Einwohner, zumeist vom Stamm der Dani und der Yali. Auf unseren ersten Wanderungen nach Wesaput und Pugima hatten wir bereits nette Begegnungen mit den hiesigen Menschen. Männer begrüßten uns mit dem üblichen „Nayak“ und Frauen mit „Lauk„. Alle waren sehr freundlich und drückten uns immer wieder die Hände.

Die Bewohner des Baliem-Tals hatten bis nach dem Zweiten Weltkrieg keinen Kontakt mit der Außenwelt. Die Männer, vor allem die älteren, waren 1995 traditionell nur mit einer Koteka, einem Penisköcher, bekleidet. Im Kampung Sampaima bei Jiwika schauten wir uns die dortige Mumie an, die damals 360 Jahre alt gewesen sein soll. Von der Mumie des mächtigen Kriegers „Werapak Elosarek“, in Akima ist das Alter nicht bekannt. Auch hier waren die Einheimischen überaus freundlich und Kinder begleiteten uns singend aus dem Dorf und wollten uns gar nicht mehr loslassen. In Wamena selbst ist der Pasar Nayak das Interessanteste. Stammesangehörige aus allen Teilen des Baliemtales nutzen diesen Umschlagplatz für ihre Erzeugnisse.

In Muliama durften wir das Fest des perang-perangan („Kriegsspiele“) miterleben. Wir wohnten in einem Honnay, die Türe war von innen nicht abschließbar und es gab auch keinerlei Einrichtungen. Wir hatten aber unsere Therm-a-rest-Matten, Schlafsäcke und ein Moskitonetz dabei. Hier lernten wir, uns nur von Süßkartoffeln und Wasser zu ernähren und die Notdurft irgendwo im Freien zu verrichten und uns dabei den neugierigen Blicken der Dorfbewohner zu entziehen. Die eindringlichen Gesänge der Yali, die die ganze Nacht durch die dünnen Wände unseres Honnays drangen, haben wir noch heute im Ohr.  20 verschiedene Gruppen waren in zum Teil tagelangen Fußmärschen zu dem Fest gekommen. Die Männer der Dani waren muskulös und von mittelgroßer Statur. Die Yali dagegen sind von einer zierlicheren Gestalt, ihre Hautfarbe ist heller und sie sind feingliedriger. Wir waren richtig verliebt in diesen Stamm, in sein „Outfit“ mit Federn, Netzen, Rotanreifen und Speeren und in seine Gesänge und Tänze. Bei den Kriegsspielen ging es dann ziemlich hoch her, ein Wunder, dass niemand von den Pfeilen und Speeren verletzt wurde. Stark beeindruckt von den Tagen in Muliama kehrten wir nach Wamena zurück.

Nach einem Flug runter nach Jayapura entwickelte sich der Weiterflug problematisch. Man hatte uns umgebucht, über Ujung Pandang (Sulawesi) und Surabaya (Java) kamen wir endlich in Mataram auf Lombok an. Wir mieteten einen Jeep und Peter fuhr gleich los Richtung Norden. Die Fahrt durchs Gebirge war wunderschön. In Bangsal setzten wir über nach Gili Air zum Schnorcheln. Auf einer Traumstrecke ging es dann an der Küste entlang nach Senggigi. Eine wunderschöne Südseebucht mit Palmen nach der anderen tauchte auf. Wir besuchten noch den Riesenmarkt in Sengkol, die Masjid Kuno in Rambitan, das Sassak-Dorf Sade und den Küstenort Kuta (Lombok). Nach Senggigi fuhren wir noch einmal, um das Peresehan (Stick-Fighting) zu sehen, das mit bloßen Oberkörpern der beiden Kontrahenten fast brutal ausgetragen wurde. Im traditionellen und liebenswerten Dorf Segenter fühlten wir uns sehr wohl bei den freundlichen und unaufdringlichen Bewohnern, mit denen wir uns – durch unsere Indonesisch-Kenntnisse – länger unterhalten konnten.

Nach ein paar weiteren kleinen Ausflügen brachte uns eine Fähre in vier Stunden von Lembar nach Padang Bai in Bali. Unser Gepäck war mittlerweile schon sehr angewachsen! In Ubud mieteten wir wieder einen Jeep, mit dem wir eine Rundtour über Tabanan, Pupuan und Mengwi zurück nach Ubud machten. Wir fuhren durch wundervolles Grün und vor allem auf der Straße zurück von Pupuan nach Tabanan reihte sich eine Traumreisterrasse an die andere. Am Strand in Kusemba durften wir einer Zeremonie beiwohnen, bei der die Asche eines Verstorbenen mit einem goldenen Thron ins Meer gestreut wurde. Menschenmassen ergossen sich auf den Strand, alle in festlicher, balinesischer Kleidung und mit vielen Opfergaben auf den Köpfen und in den Händen. Alle Verwandten, Bekannten und Dorfbewohner begleiten in Bali den Verstorbenen mit einer großen Zeremonie auf seinem letzten Weg. Am Ende unserer Reise mussten wir natürlich auch noch rauf zu „unseren“ Reisterrassen in Tegallalang. Vor dem Heimflug noch ein netter Ratsch mit unseren balinesischen Freunden in Ubud.

Es war eine sehr schöne Reise, vor allem unsere Tage in Irian Jaya, das mittlerweile übrigens zu „West-Neuguinea“ bzw. „West-Papua“ umbenannt wurde, waren für uns umwerfend.