Elsass 2009, Haguenau,

Frankreich: Elsass 2009

Meine 3. Reise ins Elsass

Straßburg – Gries – Haguenau – Betschdorf – Malenheim – Westhoffen – Wasselone – Marmoutier – Saverne – Obernai – Rosheim – Ottrott – Molsheim – Mutzig – Niederhaslach – Eguisheim – Colmar – Turckheim – Munster – Col de la Schlucht – Géradmer – Ribeauvillé – Dambach-la-Ville – Andlau – Barr – Riquewihr – Kaysersberg – Bergheim – St. Hippolyte – Haut Koenigsbourg

In den 70er Jahren lebte ich ein paar Jahre im Süden Baden-Württembergs im Landkreis Waldshut, in der kleinen Stadt Wehr. Von dort aus hatte ich bereits zwei Mal das Elsass besucht. 2009 machten Peter und ich uns mit unserem Wohnwagen auf den Weg. Wichtig war mir diesmal, endlich meine Verwandten in Gries und in Betschdorf zu besuchen. Mein Großvater Albert Diehl, wie auch seine Brüder Edmund und Gustav stammten ja aus dem Elsass, sie wurden in Haguenau geboren.

Es war ausgesprochen schwer für mich, Bilder dieser Reise auszuwählen, denn die wunderschönen, alten Fachwerkhäuser faszinierten mich ein ums andere Mal. Und die Heimat meiner Vorfahren kennenzulernen war ein besonderes Schmankerl für mich.

In Straßbourg kamen wir bei brütender Hitze von 35° an, wir fühlten uns fast so wie in Bangkok. Nach den dortigen Sehenswürdigkeiten machten wir eine Rundtour nach Niederhaslach, Mutzig, Molsheim mit der „Alten Metzig“, dem Zunfthaus der Fleischer aus dem Jahre 1554, weiter in den mittelalterlichen Winzerort Rosheim, nach Obernai mit vielen wunderschönen Fachwerkhäusern, nach Ottrott und schließlich auf den Odilienberg mit einer Aussicht weit ins Land.

Am Tag darauf besuchten wir erstmalig meine Cousine Monique und ihren Mann Othon in Gries. Sie nahmen uns mit zum großen, sehenswerten Folkloreumzug in Haguenau. Viele verschiedene Nationen kamen in ihren schönsten Trachten. Abends gingen wir vier mit Moniques Schwestern und einer Nichte zum Flammkuchen-Essen. Monique und Othon fuhren mit uns durch ihre wunderschöne Heimat. In Soufflenheim waren wir in zwei interessanten Töpfereien. An Betschdorf, wo wir andere Verwandte besuchten, war ich besonders interessiert, da meine Ururgroßeltern hier geboren sind. Besonders beeindruckt hat mich das bildschöne Eguisheim, ein wunder- wunderschöner, mittelalterlicher Ort mit einem extrem ausladenden Blumenschmuck. In Colmar ist der Besuch des Museums Unterlinden ein Muss. Turckheim am Eingang des Munstertales ist noch ummauert und besitzt drei mittelalterliche Stadttore. Ein besonders malerisches Ortsbild bietet Kaysersberg. Hier wurde Albert Schweitzer geboren. Die Stadt Riquewihr hatte ich in bester Erinnerung, jetzt wirkte sie für mich jedoch etwas museal. Sie wird auch als das „elsässische Rothenburg“ bezeichnet. Mit unserem Wohnwagen waren wir weiter nach Ribeauvillé umgezogen.

Von hier brachen wir wieder zu einer Rundtour auf und besichtigen zuerst das Städtchen Bergheim, einen historischen Winzerort mit gut erhaltenen mittelalterlichen Bauten, einem barocken Rathaus und schönen Stadttoren. Anschließend fuhren wir nach St. Hippolyte und zur Haut Koenigsbourg. Weiter ging es nach Sainte-Marie-aux-Mines auf der Route des Crêtes, über den Col de Baganelles und den Col de Bonhomme, den Col du Louschbach zum Lac Blanc, der mit aber nicht sehr gefiel. Auch den Col de la Schlucht (1139 m) empfand ich nicht als sehr erhebend.

Ein absoluter Höhepunkt für uns war der Pfifferdaj in Ribeauvillé mit einem Umzug von 31 Gruppen. Das Mittelalter in seiner teils grausamen Form, von Folterungen bis Hexenverbrennungen, wurde dargestellt. Stelzenläufer, Feuerschlucker, Bauchtänzerinnen, ein riesiges Wikingerschiff mit Besatzung, die Inquisition, Ritter, Bettelleute, hohe Herren und Damen, Pestwagen, der Tod und Engel, gruslige Fantasiefiguren und -Tiere usw. usw. zogen durch die Hauptstaße. Die Umzugswagen waren mit unwahrscheinlich viel Aufwand und Liebe gestaltet. Riesentrümmer fuhren an uns vorbei, gerade, dass sie durch die enge Straße passten.