China 2007 (Süden und Südwesten)
Unsere 1. Reise nach China
Beijing – Kunming – Dali – Zhongdian – Lijiang – Guilin – Chengyang – Congjiang Zhaoxing – Yangshuo Beijing
Auf unserer 19. Asienreise zogen wir wieder nur mit unseren Rucksäcken los, also ohne Reisegruppe. Mit etwas Chinesisch-Kenntnissen aus zwei Volkshochschulkursen und Lehrbüchern schafften wir es gut, uns in China zurecht zu finden und die Ziele, die wir wollten, zu erreichen. Die Chinesen haben wir als sehr freundlich und hilfsbereit kennengelernt. Von München aus flogen wir nach Beijing und weiter nach Kunming in Yunnan. Wir besuchten den eindrucksvollen Yuantong-Tempel, den Cuihu-Park, die Osttempel- und die Westtempel-Pagode, den Bamboo-Tempel und den Golden-Tempel, bevor wir per Bus in das sehr touristische Dali weiterreisen. Wir schauen uns die Old Town von Dali an und besuchen den Montagsmarkt in Shaping, wo es in Strömen regnet.
Eine Fahrt um den Erhai-See brachte uns nach Xizhou, wo wir traditionellen Tänzen zusehen konnten. Wie mit Indigo-Farbe gebatikt wird, zeigte man uns in Zhoucheng. Auf der anderen Seite des Erhai-Sees trugen alte Frauen in dem ursprünglichen Dorf Shuanglang noch ihre Tracht. Vom Sky Mirror Pavillon hat man einen schönen Blick über den See und auf Dali. Ein Fischer zeigte uns, wie seine Kormorane Fische fangen und diese nach einem Druck des Fischers auf den Schnabel ausspeien. In ca. 7 Stunden fuhren wir mit einem Bus nach Zhongdian auf 3.300 m. Die Hauptattraktion ist das fünf Kilometer von Zhongdian entfernte Kloster Songzanlin. Es wurde 1679 gegründet und ist das größte tibetisch-buddhistische Kloster Yunnans. Während der Kulturrevolution war es fast völlig zerstört worden, aber mittlerweile ist es herrlich rekonstruiert. Der Anblick ist umwerfend schön. Auch die Altstadt von Zhongdian ist wunderschön wieder aufgebaut worden. Wir waren begeistert! Mönche und Yi-Frauen prägten dazu das Bild, am Abend tanzten viele tibetische Frauen in ihren Trachten am Hauptplatz. Auch auf dem Weg zu den Sinterterrassen von Baishuitai begegneten uns immer wieder Yi-Frauen mit ihren sehenswerten, überdimensionierten Hüten.
Auf der Fahrt nach Lijiang regnete es ohne Unterlass. Labyrinthartig sind die Straßen und Gassen der Altstadt von Lijiang. Hier trafen wir immer wieder auf Naxi-Frauen. Wir besuchten eine Vorstellung des Naxi-Orchesters, wo meist sehr alte Männer, die z.T. sogar blind sind, auf alten traditionellen Instrumenten spielen. Zwei junge Frauen sangen dazu betörend schön. Draußen regnete es fast ohne Unterlass. Zurück in Kunming machten wir einen Ausflug in die Westberge, zum Steinwald von Shilin, um dann bei dicker Bewölkung nach Guilin zu fliegen. Von unserem Hotelfenster aus konnten wir auf ein Schild sehen, das noch 333 Tage bis zu den Olympischen Spielen anzeigte.
Wir buchten ein Auto mit Fahrer, der allerdings kein Englisch sprach. So waren wir froh, einige Brocken Chinesisch gelernt zu haben und uns so mit ihm verständigen konnten. Einen Google Übersetzer hatten wir damals noch nicht. Unser Aufstieg nach Longji Titian/Ping An hatte sich nicht gelohnt, da die schönen Reisterrassen im Nebel versteckt waren und es natürlich auch wieder regnete. In Chengyang kamen wir auch bei Regen an, konnten aber doch die Wind- und Regenbrücke, die Wasserräder und den Trommelturm sehen. Bei strömendem Regen erreichten wir den malerischen Ort Basha. Miao-Männer und -Mädchen führten gerade für eine Touristengruppe Tänze auf. In Zhaoxing, einem äußerst gemütlichen und wunderschönen Örtchen haben wir uns verliebt. Zhaoxing war noch nicht auf Tourismus eingestellt, außer uns sahen wir nur drei „Weißlinge“. Gleich hinter Zhaoxing begannen Reisterrassen von ungeahnter Schönheit, die sich bis Tang An in die Höhe hinaufzogen. Abends dann vor unserem Hotel überraschenderweise eine Vorführung von traditionellen Gesängen und Tänzen.
Für die Fahrt auf dem Li-Fluss nach Yangshuo charterten wir ein Boot für uns zwei und – es schien endlich die Sonne! In Yangshuo mieteten wir Fahrräder und radelten fast bis Baisha. Mit einem Bambusboot ließen wir uns ein Stück den Yulong-Fluss runterbringen. Auch zum Moon-Hill radelten wir. Yangshuo ist eine Touristenhochburg! Nacheinander legten an einem Nachmittag 28 Schiffe mit je ca. 100 Personen an. Fähnchenschwingende Führerinnen stolzierten den Reisegruppen voraus durch den Ort. Am Abend, wenn die ganzen Touris wieder weg waren, konnte man das ruhige Yangshuo genießen. Die letzten Tage verbrachten wir in Beijing. Wir liefen durch die Hutongs, besichtigten den wunderschönen Lama-Tempel und den Himmelstempel, verbrachten einige Zeit am „Platz des Himmlischen Friedens“ und in der „Verbotenen Stadt“. Schließlich machten wir noch einen Ausflug zur Großen Mauer, wo sich Menschenmassen die Mauer hochquälten. Der Eindruck war für mich aber umwerfend! Es war für mich ein Erlebnis fürs Leben, das man nicht vergisst!
Es war eine schöne und interessante Reise, allerdings war das Wetter z.T. nicht besonders gut und die Temperaturen waren für mich in nördlicheren Gebieten unangenehm kalt. Damals dachte ich eigentlich nicht, dass es uns noch einmal nach China ziehen wird. Aber 2018 packten wir es dann doch – allerdings in andere Regionen wie 2007.