Burma (Myanmar) 2001/2002
Yangon – Mandalay – Amarapura – Sagaing – In-Wa, Mingun – Bagan – Ngaung U – Inle See – Nyaungshwe – Bago – Kyaikhtiyo – Yangon
Nach Burma, dem heutigen Myanmar, kamen wir ziemlich überraschend. Denn wir hatten eigentlich für den 30.09.2001 einen Flug nach Nepal gebucht. Nicht die politische Lage in Nepal machte uns einen Strich durch die Rechnung, sondern die Royal Nepal Airlines! Obwohl wir unseren Flug 11 Monate vor unserer geplanten Abreise gebucht hatten, mussten wir schließlich am Boden bleiben. Denn als ich im August bei der Royal Nepal Airlines unsere Sitzplätze reservieren lassen wollte, teilte man mir freundlich mit, dass zum 1. September die Flüge nach Europa eingestellt werden würden.
Nachdem wir unsere Tickets noch nicht bezahlt hatten, und die Flüge der anderen Airlines nach Kathmandu ausgebucht waren, blieb uns nichts anderes übrig, als umzuplanen – und so ist unsere Reise nach Burma entstanden. Am 27.12.2001 flogen wir los und kamen Ende Januar wieder nach Hause, und zwar total begeistert!
Mit der Thai Airways flogen wir von München über Bangkok nach Yangon, wo wir als erstes die schöne Sule-Pagode besuchten. Aber dann ging es schon zur Shwedagon Pagode, in der wir uns ein paar Stunden staunend aufhielten. So etwas Schönes hatte ich noch nirgends gesehen! Die einzelnen Gebäude, Tempelchen, die unsagbar vielen Buddhas in verschiedensten Darstellungen und das viele Gold waren umwerfend schön. Wir bummelten durch Yangons Straßen mit seinen ursprünglichen Bussen und Pickups, seinen neuen und schon etwas vergammelten alten Häusern, einem indischen Tempel und der City Hall. Mit dem Bus waren wir bis Mandalay – inklusiv zweier Pannen – 17 Stunden unterwegs. Ein netter Rikschafahrer brachte uns zum sehenswerten Shwe In Bin Kyaung (Kloster), das ganz aus Teakholz erbaut ist. Anschließend zeigte er uns die Ma Soe Taik Monastry, wo die Mönchsschüler zum Schreiben auf dem Boden lagen. 1700 Stufen waren wir hochgestiegen zum Mandalay Hill, aber für eine gute Aussicht war es zu dunstig.
Wir mieteten ein Auto mit Fahrer und ließen uns in die alte Königsstadt Amarapura fahren, um dort die längste Teakholzbrücke der Welt, die U-Bein-Bridge mit 1,2 m Länge, zu bestaunen. Im Mahagandayon Kloster waren wir gerade angekommen, als die ca. 1.500 Mönche zum Essenfassen gingen. 22 km südwestlich von Mandalay liegt Sagaing mit seinen vielen weißen Stupas an einem Hügel. Mit einem Boot setzten wir über nach In-Wa, besichtigten das schlichte Bagaya Kyaung (Kloster) aus fast schwarzem Teakholz und das Maha Aungmye Bonzan Kloster aus Stein. Die Pagoden in Mingun gefielen uns sehr gut, da sie ganz anders waren als die, die wir bisher gesehen hatten.
Mit dem Schiff fuhren wir von Mandalay auf dem Irrawaddy in 10 1/2 Stunden nach Bagan, wo wir in Nyaung U übernachteten. Mit Fahrrädern strampelten wir zur Shwezigon Pagode, die jedoch zum Teil eingerüstet war. Bei den Alo-Pyi-Tempeln stiegen wir eine Pagode hoch und hatten einen wunderschönen Ausblick auf eine Reihe von Pagoden und Tempeln Bagans. Die unmäßig große Fülle an relisiösen Bauten war höchst beeindruckend. Wir konnten uns kaum sattsehen. Besonders beeindruckend war der Ananda-Tempel, der zu den kunstvollsten, größten, am besten erhaltenen und am meisten verehrten Tempeln Bagans zählt. Den Sonnenuntergang erlebten wir auf die Shwe-san-daw-Pagode.
Am Mount Popa vorbei fuhren wir nach Nyaungshwe am Inle-See, auf dem wir auch per Boot unterwegs waren. Unsere Stationen in dieser Gegend per Boot bzw. Fahrrad: Nanthe (Kyauk pyugi Pagode), Markt in Indein, Ywama, Phaung Daw U Pagode, das Katzenkloster Nga Phe Kyaung (hier lassen Mönche dressierte Katzen durch Reifen springen), die Schwimmenden Gärten im Inle-See, Shwe Yaunghwe Kyaung (Kloster), Büffelmarkt in Heho. Per Bus fuhren wir nach Bago, das ziemlich untouristisch war. Zu Fuß gingen wir zum Khakat Wain Kyaung (Kloster) und konnten beim Unterricht der Mönche und Novizen zusehen. Zwei junge Rikschafahrer zeigten uns einen Hindu-Tempel und die Kyaik Pun Pagode, wo vier 30 m hohe Buddhafiguren Rücken an Rücken sitzen, einen Buddha-Garten, die Shwegugale Pagode und die Mahazedi Pagode. Die Attraktion von Bago ist der wunderschöne 55 m lange und 16 m hohe Liegende Buddha von Shethalyaung. Wir wollten zum „Goldenen Felsen“, nach Kyaikhtiyo. Unser Fahrer setzte uns am sog. Basecamp ab, ein voll besetzter Lastwagen brachte uns in einstündiger, wilder Fahrt weiter nach oben. Der folgende Aufstieg mit meist steilen Serpentinen war sehr anstrengend und schweißtreibend. Aber die Strapaze lohnte sich. Oben kann man ganz nah an den goldenen Findlingsblock herangehen, von dem man meint, dass er jeden Moment in die Tiefe stürzen könnte. Bevor es zurück nach Yangon ging, besichtigten wir noch die goldglänzende Shwemawdaw Pagode, die sogar höher ist als die Shwedagon Pagode in Yangon.
Wir blicken auf einen wunderschönen Urlaub zurück, an den wir sehr, sehr gerne zurückdenken. Auch von dieser Reise ist ein Filmvortrag entstanden. „Burma – Buddhas goldenes Land“. Übrigens: Nach Nepal kamen wir dann doch noch, allerdings halt ein Jahr später.